Madama Butterfly
Juni 2023 | ||||||
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Handlung
1. Akt
In der Nähe von Nagasaki besichtigt der Leutnant der amerikanischen Marine Pinkerton ein Häuschen, das er von dessen Eigentümer Goro mieten will. Hier will er seine Flitterwochen mit der japanischen Geisha Cio-cio-San verbringen, mit jenem Mädchen, das er mit einem Schmetterling vergleicht und das er nach der damals tolerierten Sitte in temporärer Ehe zur Gattin zu nehmen gedenkt. Was Suzuki, Butterflys Dienerin, und Goro ihm von seiner Braut erzählen, kann seinen Leichtsinn nicht ändern, ebensowenig das Mitleid, das der amerikanische Konsul Sharpless zum Ausdruck bringt. Sie stoßen miteinander an, aber der Toast Pinkertons gilt Amerika und allem, was ihn an Amerika bindet.
Cio-cio-San erscheint, begleitet von ihren Freundinnen. Während die Hochzeitszeremonie vorbereitet wird, erzählt sie von ihrem Leben, ihrer Familie. Die Familie verarmte durch den Selbstmord ihres Vaters. Sie erzählt Pinkerton auch davon, dass sie seinen Glauben angenommen hat.
Dieses Zeichen der Liebe führt sofort nach der Zeremonie zu einem Zwischenfall: Ihr Onkel, ein buddhistischer Priester, kommt, um sie wegen ihres Abfalls vom Glauben zu verfluchen. Doch mehr als das würde Butterfly opfern, um ihrem Gemahl gefällig zu sein. Und im Zauber der hereinbrechenden Nacht fühlt auch der Fremde für Augenblicke die Größe des Herzens, das ihm entgegenschlägt.
2. Akt
Drei Jahre wartet Cio-cio-San bereits auf ihren Gatten, dem sie ein Söhnchen geboren hat. Pinkerton hat ihr vor seiner Abreise versprochen, zurückzukommen. In Gedanken sieht sie sein Schiff, aber auch die Gebete Suzukis, ihrer Dienerin, vermögen den Ersehnten nicht herbeizubringen. Sharpless tritt ein; aber seine Mission geht über seine Kraft: Er soll Cio-cio-San mitteilen, dass Pinkerton in Amerika geheiratet habe, dass die Geisha wieder frei sei. Cio-cio-San lässt den Konsul kaum lesen, was in Pinkertons Brief steht, außer sich vor Freude, endlich etwas von ihrem Geliebten zu hören, bestürmt sie ihn mit Fragen. Goro hat von der Heirat Pinkertons erfahren und bringt den reichen Yamadori als Freier mit. In der Meinung, Sharpless habe Butterfly bereits unterrichtet, unterbreiten sie ihren Vorschlag und werden von der Ahnungslosen entrüstet zurückgewiesen. Goro hat aber eine Neuigkeit: Pinkertons Schiff werde im Hafen erwartet. Butterflys Freude ist so groß, dass Sharpless noch immer nicht den Mut findet, ihr die Wahrheit zu sagen. Sein Rat, Yamadori zu heiraten, findet nur Unverständnis. Sieht er denn nicht, dass sie und Pinkerton zusammengehören, sieht er es nicht in den Augen ihres Kindes? In ihrem geschmückten Haus wartet Butterfly mit ihrer Dienerin eine Nacht lang, eine letzte Nacht noch, auf ihren Gatten.
3. Akt
Erst gegen Morgen ist Cio-cio-San vom Schlaf überwältigt worden. Als Pinkerton in Begleitung des Konsuls kommt, wird er von Suzuki empfangen. Ihre Schilderung von Butterflys Treue greift ihm ans Herz. Doch Suzuki muss sehen, dass das Verhängnis nicht mehr aufzuhalten ist: Im Garten erblickt sie die Gattin Pinkertons, die Frau, die er aus Amerika mitgebracht hat. Von Reue gepackt flieht Pinkerton, Kate und der Konsul sind erschüttert. Madame Butterfly erfasst mit einem Blick die Situation. Ihre freudige Erregung weicht einer beängstigenden Ruhe: Sie gibt dem Drängen nach, ihr Kind dem Vater zu übergeben, er selbst möge es in kurzer Zeit abholen. Allein geblieben nimmt Butterfly Abschied von ihrem Kind. Dann tötet sie sich nach der Sitte ihrer Väter. "Ehrenvoll zu sterben, wer nicht länger in Ehren leben kann."
Programm und Besetzung
Musikalische Leitung: Antonello Manacorda
Inszenierung: Anthony Minghella
Regie und Choreographie: Carolyn Choa
Bühne: Michael Levine
Kostüme: Han Feng
Licht: Peter Mumford
Puppendesign und -regie: Blind Summit, Theatre Mark Down & Nick Barnes
Cio-Cio-San: Sonya Yoncheva
Suzuki: Isabel Signoret
Kate Pinkerton: Alma Neuhaus
Pinkerton: Charles Castronovo
Sharpless: Boris Pinkhasovich
Goro: Andrea Giovannini
Fürst Yamadori: Hiroshi Amako
Onkel Bonze: Evgeny Solodovnikov
Wiener Staatsoper
Öffentliche Verkehrsmittel
U-Bahn: U1, U2, U4
Straßenbahnen: 1, 2, D, 62, 65
Autobus: 59A
Lokalbahn: Badner Bahn
Es befinden sich Taxistände in der Nähe.
Mit dem Auto / Parken
Parken Sie 8 Stunden um € 6,-!
Die Wiener Staatsoper und die ÖPARK-Kärntnerringgarage in der Mahlerstraße 8, unter den Ringstraßengalerien, bieten dem Publikum der Wiener Staatsoper eine vergünstigte Parkpauschale.
Ab Einfahrt in die Kärntnerringgarage können Sie 8 Stunden parken und zahlen nach Entwertung Ihres Tickets bei einem der Rabattiergeräte, die in der Wiener Staatsoper aufgestellt sind nur eine Pauschale von 6,- Euro. Die Rabattiergeräte befinden sich bei folgenden Garderoben: Operngasse, Herbert von Karajan-Platz, Balkon rechts und links sowie Galerie.
Wichtig: Um den Rabatt zu erhalten, bitte bei der Einfahrt ein Ticket ziehen und nicht die Kreditkarte verwenden!
Sie können mit Ihrem in der Wiener Staatsoper entwerteten Ticket dann bequem mit Kreditkarte oder Bargeld bei den Automaten bezahlen.
Die Automaten akzeptieren Münzen und Banknoten bis zu einer Höhe von 50.- Euro. Eine über 8 Stunden hinausgehende Parkdauer wird stundenweise zum Normaltarif verrechnet.
Geschichte
Geplant wurde das Opernhaus von den Wiener Architekten August von Sicardsburg, der den Grundplan entwarf, und Eduard van der Nüll, der die Innendekoration gestaltete. Aber auch andere bedeutende Künstler wirkten mit. Etwa Moritz von Schwind, der die Fresken im Foyer und den berühmten "Zauberflöten"-Freskenzyklus in der Loggia malte. Die beiden Architekten erlebten die Eröffnung "ihres" Opernhauses nicht mehr. Der sensible van der Nüll beging Selbstmord, sein Freund Sicardsburg erlag wenig später einem Schlaganfall.
Am 25. Mai 1869 wurde das Haus mit Mozarts DON JUAN in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth feierlich eröffnet.
Mit der künstlerischen Ausstrahlung unter den ersten Direktoren Franz von Dingelstedt, Johann Herbeck, Franz Jauner und Wilhelm Jahn wuchs jedoch auch die Popularität des Bauwerkes. Einen ersten Höhepunkt erlebte die Wiener Oper unter dem Direktor Gustav Mahler, der das veraltete Aufführungssystem von Grund auf erneuerte, Präzision und Ensemblegeist stärkte und auch bedeutende bildende Künstler (darunter Alfred Roller) zur Formung der neuen Bühnenästhetik heranzog.
Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Hauses sind die Jahre von 1938 bis 1945, als im Nationalsozialismus viele Mitglieder des Hauses verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, zahlreiche Werke nicht mehr gespielt werden durften.
Am 12. März 1945 wurde das Haus am Ring durch Bombentreffer weitgehend verwüstet, doch bereits am 1. Mai 1945 wurde die "Staatsoper in der Volksoper" mit einer Aufführung von Mozarts DIE HOCHZEIT DES FIGARO eröffnet, am 6. Oktober 1945 folgte die Wiedereröffnung des in aller Eile restaurierten Theaters an der Wien mit Beethovens FIDELIO. Damit gab es für die nächsten zehn Jahre zwei Spielstätten, während das eigentliche Stammhaus mit großem Aufwand wiedererrichtet wurde.
Schon am 24. Mai 1945 hatte der Staatssekretär für öffentliche Bauten, Ing. Julius Raab, den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper verkündet. Nur die Hauptfassade, die Feststiege und das Schwindfoyer waren von den Bomben verschont geblieben - mit neuem Zuschauerraum und modernisierter Technik wurde die Wiener Staatsoper glanzvoll mit Beethovens FIDELIO unter Karl Böhm am 5. November 1955 wiedereröffnet. Die Eröffnungsfeierlichkeiten wurden vom Österreichischen Fernsehen übertragen und in der ganzen Welt zugleich als Lebenszeichen der neuerstandenen 2. Republik verstanden.
Heute gilt die Wiener Staatsoper als eines der wichtigsten Opernhäuser der Welt, vor allem als das Haus mit dem größten Repertoire. Direktor ist seit 1. September 2010 Dominique Meyer.