Alcina

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Dezember 2024
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Dramma per musica in drei Akten

Libretto nach Antonio Fanzaglia

 

Eine Zauberoper mit zauberhafter Musik: Alcina herrscht über ein Inselreich voller Männer. Doch nur durch Magie kann sie ihre Liebhaber an sich binden. Als die junge Bradamante in das Inselreich eindringt, um ihren geliebten Ruggiero zu suchen, bedroht wahre Liebe den Liebeszauber. Georg Friedrich Händels Alcina gehört zu den Höhepunkten in dessen Opernschaffen. Die 1735 komponierte Oper enthält eine verschwenderische Fülle von Melodien, die zugleich immer neue Facetten der Figuren enthüllen. Vor allem die Arien der in ihrer Macht bedrohten Alcina gehören zu den großartigsten Psychogrammen, die Händel komponiert hat. Für die konzertante Aufführung mit dem Ensemble Il Pomo d’Oro kommt ein exquisites Ensemble am MusikTheater an der Wien zusammen, das von Elsa Dreisig als Alcina und Sandrine Piau als Morgana angeführt wird.

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Werkeinführung 30 Minuten vor Aufführungsbeginn

 

Handlung

Historischer und literarischer Hintergrund

Ludovico Ariostos Epos Orlando furioso (Der rasende Roland), erstmals 1516 und dann 1532 in seiner endgültigen Form erschienen und bald darauf in ganz Europa bekannt, enthält innerhalb der Rahmenhandlung – dem Kampf der Christen gegen die Heiden – zahlreiche selbständige Einzelepisoden, die von den Taten fahrender Ritter und ihren Liebesabenteuern handeln. Eine dieser Episoden berichtet von der Zauberin Alcina.

 

Erster Akt

Ein von steilen Bergen umrahmter Ort. Bradamante und Melisso sind auf der Suche nach Alcinas Schloss und begegnen deren Schwester Morgana, die sich unmittelbar in Bradamante (die als Mann verkleidet ist und sich als ihr Bruder Ricciardo ausgibt) verliebt (O s’apre al riso Nr. 1). Alcinas prächtiger Palast erscheint. Morgana führt die beiden Fremden zum Palast, wo Ruggiero an der Seite Alcinas sitzt, umgeben von Chor aus Rittern und Frauen, die die Ankömmlinge begrüßen (Questo è il cielo de’ contenti Nr. 2). Diese bitten darum, bleiben zu dürfen, bis sich das Meer beruhigt hat. Alcina erlaubt es und bittet Ruggiero, von ihrer Liebe zu erzählen (Di’, cor mio, quanto t’amai Nr. 7).

Oberto, der sich in Alcinas Gefolge befindet, fragt die beiden, ob sie von seinem Vater gehört haben. Zusammen mit ihm ist er an der Insel gestrandet, findet ihn aber nicht wieder (Chi m’insegna il caro padre? Nr. 8). Bradamante fragt Ruggiero, ob er sie erkenne. Er sieht eine Ähnlichkeit mit Ricciardo, bestreitet aber, dass er eine Verpflichtung gegenüber seiner Verlobten Bradamante habe. Er liebt Alcina und verspottet Bradamante (Di te mi rido Nr. 9).

Morganas Liebhaber Oronte wirft „Ricciardo“ vor, ihm seine Geliebte weggenommen zu haben. Morgana kommt hinzu und stellt sich auf Bradamantes Seite. Bradamante erklärt ihm, dass er von Eifersucht gequält werde, und ihr, dass sie die Kraft der Liebe spüre; Gefühle, von denen sie selbst bewegt sei (È gelosia, forza è d’amore Nr. 10).

Vorzimmer von Alcinas Gemächern. Oronte, vom Betrug Morganas desillusioniert, versucht nun auch Ruggiero zu überzeugen, dass Alcinas Liebe nur Heuchelei sei. Er warnt ihn, der Frau nicht zu vertrauen (Semplicetto! A donna credi? Nr. 12).

Als Alcina auf Ruggiero trifft, macht er ihr Vorwürfe, dass sie Ricciardos wegen treulos sei. Sie beschwört ihre Treue (Sì, son quella Nr. 13). Bradamante offenbart Ruggiero ihre wahre Identität, doch er glaubt ihr nicht und nimmt – von Orontes Warnung irritiert – an, dass Ricciardo es auf Alcina abgesehen habe (La bocca vaga, quell’occhio nero Nr. 14).

Morgana warnt Bradamante, dass Alcina sie bzw. Ricciardo auf Drängen des eifersüchtigen Ruggiero in ein Tier verwandeln wolle. Bradamante schwört Morgana aus taktischen Gründen ihre Liebe, und Morgana erklärt ihrerseits ihre Liebe (Tornami a vagheggiar Nr. 15).

 

Zweiter Akt

Ein prunkvoller Saal in Alcinas Palast. Ruggiero besingt seine Liebe zu Alcina (Col celarvi a chi v’ama un momento Nr. 16). Melisso (in der Gestalt Atlantes, des Erziehers Ruggieros) beschimpft Ruggiero als verweichlicht. Er gibt ihm einen Ring und bannt damit Alcinas Zauber über Ruggiero. Der Saal verwandelt sich in einen hässlichen Ort und Melisso in seine eigentliche Gestalt zurück. Ruggiero kommt zur Vernunft (Qual portento mi richiama Nr. 17). Melisso erklärt ihm seinen Plan: er soll gegenüber Alcina nichts verraten, auf die Jagd gehen und dabei fliehen. Melisso mahnt Ruggiero, an Bradamante zu denken, die an verletzter Liebe leidet (Pensa a chi geme d'amor piagata Nr. 18).

Ruggiero bittet Bradamante um Vergebung, hält sie aber immer noch für Ricciardo. Er glaubt, dass Ricciardo nur durch einen erneuten Zauber Alcinas wie Bradamante aussieht. Bradamante möchte sich für seine Grausamkeit rächen (Vorrei vendicarmi Nr. 19). Ruggiero ist verunsichert, weil er nicht weiß, ob er eine Täuschung oder tatsächlich seine Geliebte sieht (Mi lunsinga il dolce affetto Nr. 20).

Ein offener Raum mit den Gärten im Hintergrund. Alcina will Ricciardo in ein Tier verwandeln, wird jedoch von Morgana aufgehalten. Morgana versichert, dass Ricciardo sie liebe und kein Rivale für Ruggiero sei (Ama, sospira Nr. 21). Ruggiero teilt Alcina mit, dass er auf die Jagd gehen wolle. Sie lässt es zu, aber mit einem unguten Gefühl. Ruggiero erklärt, dass er seiner Geliebten treu sei – meint damit aber in Wirklichkeit Bradamante (Mio bel tesoro Nr. 22).

Oberto kommt zu Alcina und bittet sie, ihn zu seinem Vater zu führen. Sie verspricht es ihm. Er schwankt zwischen Hoffnung und Furcht (Tra speme e timore Nr. 23). Oronte erzählt Alcina, dass sie verraten ist und Ruggiero seine Flucht vorbereitet. Alcina ist verzweifelt darüber, verlassen zu werden (Ah! mio cor! schernito sei! Nr. 24).

Oronte versucht auch Morgana zu überzeugen, dass sie verraten sei, doch sie glaubt ihm nicht und geht davon. Oronte schmäht sie (È un folle, è un vile affetto Nr. 25).

Ruggiero bittet Bradamante um Vergebung. Sie umarmen sich, wobei sie von Morgana belauscht werden. Diese ist empört und warnt das Liebespaar, dass es von Alcina bestraft würde. Ruggiero besingt die Schönheiten der Natur, die bald wieder verschwinden werden, wenn der Zauber von Alcinas Insel gebannt ist (Verdi prati, selve almene Nr. 26).

Kellerraum für die Zauberei. Alcina ist verzweifelt darüber, dass Ruggiero ihr seine Liebe nur vorgespielt hat, vor allem, weil sie ihn selbst noch liebt. Auch ihre Zauberkräfte sind dahingeschwunden (Ombre pallide Nr. 27).

 

Dritter Akt

Vorhalle des Palastes. Morgana, die nun die wahre Identität Bradamantes kennt, versucht Orontes Gunst wiederzugewinnen, indem sie ihn an seinen Treueschwur erinnert. Der aber gibt vor, sie nicht mehr zu lieben. Morgana bittet ihn um Vergebung (Credete al mio dolore). Als Oronte allein ist, gesteht er sich seine Liebe zu ihr ein (Un momento di contento Nr. 30).

Alcina stellt Ruggiero zur Rede, und dieser gibt nun offen zu, dass er mit seiner Braut Bradamante gehen will. Sie droht ihm und gibt doch zu, dass sie ihm nichts antun kann, weil sie ihn liebt (Ma quando tornerai Nr. 32).

Melisso und Bradamante kommen zu Ruggiero und teilen ihm mit, dass die Insel von Zaubertieren und bewaffneten Truppen umgeben sei. Ruggiero muss in den Kampf ziehen, hat aber gleichzeitig Angst, Bradamante allein zu lassen (Sta nell’Ircana Nr. 33).

Unterdessen will Bradamante den Zauber lösen, der über der Insel liegt, und allen das Leben wiedergeben (All’alma fedel Nr. 34).

Oronte berichtet Alcina, dass Ruggiero den Kampf gewonnen hat und nun die Insel bedrohe. Alcina trauert (Mi restano le lagrime Nr. 35).

Man sieht Alcinas Palast und die Urne, die Alcinas Zauberkraft enthält. Oberto glaubt, dass er schon bald seinen Vater wiedersehen wird. Alcina hat ihn belauscht und lässt einen zahmen Löwen aus einem Käfig, der sich vor Oberto niederlegt. Sie gibt Oberto einen Speer und fordert ihn auf, den Löwen zu töten, doch Oberto erkennt in ihm seinen Vater. Als Alcina selbst das Tier töten will, richtet er den Speer auf sie (Barbara! Io ben lo so Nr. 37).

Ein letztes Mal treffen Bradamante und Ruggiero auf Alcina. Alcina bittet und droht ihm, zu bleiben, doch ihre Zauberkräfte sind dahin (Non è amor, nè gelosia Nr. 38). Ruggiero geht auf die Urne zu, um sie mit seinem Zauberring zu zerstören. Alcina versucht ihn zu hindern, woraufhin Bradamante es versucht. Morgana bittet sie einzuhalten. Als noch Melisso und Oronte dazukommen, sind Alcina und Morgana verloren. Ruggiero zerbricht die Urne, und die ganze Szene bricht zusammen. Die verzauberten Menschen verwandeln sich zurück und versammeln sich zum Chor (Dall’orror di notte cieca Nr. 39). Nach einem Ballett wird der Schlusschor angestimmt (Dopo tante amare peneNr. 42).

Programm und Besetzung

Musikalische Leitung - Francesco Corti

Alcina - Elsa Dreisig

Morgana - Sandrine Piau

Ruggiero - Emily D'Angelo

Bradamente - Jasmine White

Oronte - Stefan Sbonnik

Oberto - Bruno de Sá

Melisso - Alex Rosen

Theater an der Wien

Über Theater an der Wien
 

Und es ist nicht irgendein Theater, sondern das Haus, das Emanuel Schikaneder, vielseitiges Genie, Schauspieler, Organisationstalent und vor allem Librettist der Zauberflöte, 1801 im Geiste Mozarts in Wien erbauen ließ.

Seit Januar 2006, mit den Jubiläumsfeiern zu Mozarts 250. Geburtstag, präsentiert sich das Theater an der Wien als neues Opernhaus der Stadt Wien. Als ganzjährig bespieltes Stagione-Opernhaus eröffnet das Theater an der Wien eine neue, eigenständige Kategorie im anspruchsvollen Wiener Kulturbetrieb. Zwölf Monate im Jahr – mit monatlich einer Premiere – wird Oper im Stagione-System gespielt: das bedeutet gleich bleibende Besetzung von der ersten bis zur letzten Vorstellung und damit kontinuierliche Qualität auf höchstem internationalen Niveau.

Der moderne, offene Zugang zum Musiktheater durch Programm, Bespielung und Künstler wird durch das Haus selbst, seine Architektur und lebendige Lage betont. Ambiente und Materialien, intime Atmosphäre und ideale Akustik im historischen Theater animieren zum Öffnen der Sinne für das Schöne. Das Theater an der Wien stellt bewusst einen wechselseitigen Bezug zu seiner lebendigen Umgebung am Naschmarkt und zur jungen Kulturszene rund um das Schleifmühlviertel her.
 

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