Isacco
Juni 2025 | ||||||
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Isacco
Marianna Martines
Oratorium in zwei Teilen
Libretto von Pietro Metastasio
Marianna Martines galt als Wunderkind, konnte Arien singen, Cembalo spielen und komponieren. Vom Wiener Hofdichter Metastasio gefördert, nahm sie Unterricht bei Joseph Haydn und Nicola Porpora, hatte in ihrem Salon Wolfgang Amadeus Mozart zu Gast, spielte für Maria Theresia und verzichtete auf eine Heirat, um sich ganz der Musik verschreiben zu können. Doch eine so talentierte und erfolgreiche Frau war in der Kulturgeschichte auf Dauer nicht vorgesehen, und ihr einst so ruhmvoller Name wurde zu einer Randnotiz der Musikwelt. Bis heute haben Aufführungen ihrer Werke Seltenheitscharakter. Zu ihren wichtigsten Kompositionen zählt das Oratorium Isacco figura del redentore (Isaak, Vorbild des Erlösers) von 1782. Mit diesem huldigte sie ihrem großen Förderer Metastasio der kurz vor der Uraufführung verstorben war und das Libretto über 40 Jahre zuvor verfasst hatte. Eine psychologisch ausgefeilte Handlung, spannende Rezitative und große Koloraturarien prägen dieses Werk. Die Handlung basiert auf dem 1. Buch Moses: Ein Engel befiehlt Abraham im Namen Gottes, seinen Sohn Isaak zu töten. Der Vater schleppt seinen Sohn gehorsam zu einem Opferaltar – doch in dem Moment, wo er zum tödlichen Schlag ausholen will, greift Gott ein und verzichtet auf das Menschenopfer. Regisseurin Eva-Maria Höckmayr gibt damit ihr Wiener Debüt.
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung jeweils 30 Minuten vor Aufführungsbeginn
Programm und Besetzung
Musikalische Leitung: Chiara Cattani
Inszenierung und Kostüm: Eva-Maria Höckmayr
Bühne und Kostüm: Fabian Liszt
Licht: Karl Wiedemann
Dramaturgie: Andri Hardmeier
Abramo: Christian Senn
Isacco: Dennis Orellana
Sara: Sophie Gordeladze
Angelo: Andjela Spaic
Bach Consort Wien
Wiener Kammeroper
Die Wiener Kammeroper ist ein Opernhaus am nördlichen Rand der Wiener Innenstadt, das im Stagione-System bespielt wird. Seit Herbst 2012 steht die Kammeroper in Trägerschaft des Theaters an der Wien.
Geschichte
Die Kammeroper wurde 1953 von dem ungarischen Dirigenten Hans Gabor gegründet. Zunächst besaß die Institution kein festes Haus und bespielte den Mozartsaal des Wiener Konzerthauses und das Schlosstheater Schönbrunn. 1961 erhielt sie von Unterrichtsministerium und Stadt Wien eine jährliche Subvention, sodass sie den ehemaligen Ballsaal des Hotels Post am Fleischmarkt als ständigen Aufführungsort beziehen konnte. Auf ihrem Spielplan standen Opera buffa, Operette undSingspiele. Auch Uraufführungen sowie Kammer-Bearbeitungen größerer Repertoirewerke wie Carmen oder La Bohèmewaren gelegentlich im Programm. Größere Ausstrahlung hatte George Taboris Inszenierung von Ruggero LeoncavallosBajazzo 1986.
In der Spielzeit 1999/2000 übernahmen Isabella Gabor und Holger Bleck die Leitung der Wiener Kammeroper. Die Förderung des Sängernachwuchses mit dem Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb und die Opernproduktionen im Haus am Fleischmarkt waren weiterhin die wesentlichen Standbeine der Wiener Kammeroper. Als ihre künstlerische Aufgabe betrachtete die Direktion Gabor & Bleck, Werke zu finden, die weder zum Repertoire der großen Häuser zählen, noch von freien Gruppen produziert wurden. Dies ergab einen Spielplan von Raritäten aus den Gebieten der Barockoper, der Opera buffa, des Kammer-Musicals und dem zeitgenössischen Musiktheater.
Im Herbst 2012 übernahm das Theater an der Wien die Kammeroper. Eigens dafür wurde ein alle 2 Jahre wechselndes Ensemble aus sieben jungen Sängerinnen und Sängern engagiert, um die Spielstätte am Fleischmarkt neu zu beleben. Seit der Saison 2012/2013 umfasst der Spielplan der Kammeroper fünf Opernproduktionen, sieben Portraitkonzerte (eines für jedes der Ensemblemitglieder) sowie weitere Konzerte, Eröffnungsmatineen etc. Seit 2012 ist Sebastian F. Schwarz künstlerischer Leiter und gemeinsam mit Renate Futterknecht Geschäftsführer der Kammeroper.
Gesangswettbewerb
Von 1982 bis 2012 veranstaltete die Kammeroper den Internationalen Belvedere-Gesangswettbewerb. Der Belvedere-Gesangswettbewerb gehörte in dieser Zeit weltweit zu den renommiertesten und größten Sängerwettbewerben, mit Vorauswahlen in rund 50 Städten auf allen Kontinenten. 2013 wurde die Trägerschaft von einem eigenen Verein übernommen und der Wettbewerb findet nun losgelöst von der Wiener Kammeroper an jährlich wechselnden Orten statt. Letzter Austragungsort war 2014 Düsseldorf.