James Brown trug Lockenwickler

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Oktober 2024 Next
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Aus dem Französischem von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel

Wenn du singen willst, dann sing! Aber warum musst du jemand anders sein?

Lionel und Pascaline sind die Eltern von Jacob – und der hält sich, seit er fünf ist, für Céline Dion. Deshalb ist Jacob/Céline jetzt in einer Klinik.
Dort hat er einen Freund gefunden, Philippe. So wie Jacob sich als Céline Dion sieht, so ist Philippe ein Weißer, der sich als Schwarzer definiert. Keiner von beiden lässt sich von der Biologie einschüchtern.

Yasmina Reza, weltberühmt für ihre scharfsinnigen wie analytischen Komödien (u.a. Gott des Gemetzels, "KUNST“), beweist einmal mehr ein Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen und Diskussionen. Ihr neuestes Stück bezeichnet sie als "Phantasie über die Identität oder die Verschiedenheit – wie man möchte." Ein Plädoyer für den Glauben, dass man einander nehmen und lassen kann, wie man ist.

"In einem Kapitel [meines Romans] Glücklich die Glücklichen erzählte Pascaline Hutner, wie sie und ihr Mann Lionel zusehen mussten, wie sich ihr Sohn Jacob nach und nach in Céline Dion verwandelte. Das war im Buch eine Geschichte unter anderen, die eines Kindes, das nicht mehr wiederzuerkennen ist, eine Geschichte unter anderen, die im Gegensatz zu den anderen ohne Auflösung bleibt. Ich wusste, eines Tages würde ich diesen Personen wiederbegegnen. In James Brown trug Lockenwickler befindet sich Jacob in einer Pflegeeinrichtung. In einer Einrichtung, man weiß nicht wo, in einem Park inmitten einer geordneten und friedvollen Natur. Dort hat er einen Freund gefunden, Philippe, ein Patient wie er. So wie Jacob sich als Céline sieht, oder die Sängerin sein möchte, so ist Philippe ein Weißer, der sich für einen Schwarzen hält, oder ein Schwarzer sein möchte. Man kennt nicht den Grad ihrer Irrationalität. Man sagt, kein menschliches Wesen forme sich ohne Vorbild und Modell. Die Psychiaterin, der die unglücklichen Hutners ihr Kind anvertraut haben, versucht nicht, die Patienten in ihre ursprüngliche Bestimmung zurückzuführen. Sie bemüht sich, sie in Einklang mit sich selbst zu bringen, sie zu befähigen, ihre Emanzipation zu akzeptieren. Moderne Harmonie. Mischung aus Großzügigkeit und Verwirrung. Das ist musikalisch. Das ist komisch. Und auch traurig."
Yasmina Reza

Programm und Besetzung

Regie: Sandra Cervik

Bühnenbild: Sabine Freude

Kostüme: Aleksandra Kica

Musik: Eva Jantschitsch

Dramaturgie: Barbara Nowotny

Licht: Sebastian Schubert

 

Jacob Hutner: Julian Valerio Rehrl

Pascaline Hutner: Maria Köstlinger

Lionel Hutner: Juergen Maurer

Philippe: Dominic Oley

Die Psychiaterin: Alexandra Krismer

Fotogalerie
Moritz Schell
© Moritz Schell
Moritz Schell
© Moritz Schell

Kammerspiele der Josefstadt

Die traditionsreiche, beliebte Bühne in der Wiener City ist in den letzten Jahren ein modernes Theater geworden, das großartige Möglichkeiten für urbane, intelligente Unterhaltung bietet.

Herbert Föttinger hat die mehr als 100 Jahre alten Kammerspiele seit 2006 als zeitgenössische Stadtkomödie positioniert, an der vorwiegend heutige Autoren aufgeführt werden, die gesellschaftspolitisch relevante Themen mit Humor, Ironie und Leichtigkeit verhandeln.

"Am Anfang meiner Intendanz wurde mir geraten, eher so zu tun, als würden die Kammerspiele gar nicht zur Josefstadt gehören, es sei ja nur Boulevard am Programm. Das Gegenteil möchte ich, in dem ich sie nach den Plänen von Max Reinhardt nun vielmehr "Kammerspiele der Josefstadt" nenne."

Ein ungebrochener Publikumsmagnet sind die Kammerspiele in der Wiener Innenstadt. Die chice Bühnenbildästhetik passt zum pulsierenden Leben der City.
Publikumslieblinge und Stars aus TV, Kabarett und Film gibt es hier live im intimen, 394 Sitzplätze fassendem Theater zu erleben.
 

Historisches 

1910 Die Wiener Kammerspiele werden nach einem Entwurf von Franz Freiherr von Krauss und Josef Tölk gebaut.

1916 wird die Direktion und die Spielleitung an Herbert Jhering übergeben, anschließend leitet Alfred Bernau das Theater, das damals zum ersten Mal als "Wiener Kammerspiele" bezeichnet wird.

1919 Die Kammerspiele kommen unter die Zentralleitung des Deutschen Volkstheaters.

1925 Ludwig Körner leitet die Wiener Kammerspiele und es kommt zu einer Interessensgemeinschaft mit den "Reinhardt-Bühnen" in Wien und Berlin. Unter Körners Leitung werden die Kammerspiele die Zweitbühne des Theaters in der Josefstadt, dem sie seitdem, mit einigen Jahren Unterbrechung, angehören. Betriebsführung, Ensemble und Rechtsträger sind seither identisch mit dem Theater in der Josefstadt.

1973 Neugestaltung durch den Architekten Prof. Otto Niedermoser.

2013 wurden die Kammerspiele der Josefstadt in 5,5 Monaten einer umfassenden Generalrenovierung unterzogen.

Grund für den großen Erfolg der Kammerspiele sind und waren populäre Schauspieler und ihre Leidenschaft, Komödien zu spielen: Susanne Almassy, Senta Berger, Karlheinz Böhm, Walter Giller, Johannes Heesters, Christiane Hörbiger, Gertraud Jesserer, Ossy Kolmann, Cissy Kraner, Georg Kreisler, Lotte Ledl, Helmuth Lohner, Marianne Mendt, Karl Merkatz, Fritz Muliar, Susi Nicoletti, Christine Ostermayer, Elfriede Ott, Gunter Philipp, Otto Schenk, Ernst Stankovski, Erwin Steinhauer, Nadja Tiller, Peter Weck, Klaus Wildbolz, Bibiana Zeller u.v.a.

Unvergessene Stars der Kammerspiele: Max Böhm, Alfred Böhm, Fritz Eckhardt, Richard Eybner, Adrienne Gessner, Erik Frey, Heinz Conrads, Vilma Degischer, Axel von Ambesser, Paul Hörbiger, Lotte Lang, Hans Jaray, Maria Andergast, Marte Harell, Hans Holt, Hilde Krahl, Nicolin Kunz, Albert Bassermann, Siegfried Lowitz, Carl Merz, Hans Moser, Dorothea Neff, Elisabeth Neumann-Viertel, Jane Tilden, Karl Paryla, Helmuth Qualtinger, Gerhard Riedmann, Annie Rosar, Leopold Rudolf, Marianne Schönauer, Karl Schönböck, Kurt Sowinetz, Georg Thomalla, Hans Thiming, Helene Thiming, Luise Ullrich, Ernst Waldbrunn, Guido Wieland, Hugo Wiener, Grete Zimmer, Kurt Heintel u.v.a.

Piese de cameră de la Josefstadt
Astrid Knie
© Moritz Schell
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