Orpheus in der Unterwelt

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Februar 2025 Next
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Operette von Jacques Offenbach

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Nichts von der hehren Mythenwelt früherer Vertonungen gibt es bei Offenbach. In seinem Orpheus in der Unterwelt, uraufgeführt 1858 im Pariser Theater der „Bouffes-Parisiens“, erleben wir Orpheus als stinklangweiligen Musiklehrer und Eurydike als seine von ihm genervte Ehefrau. Als Eurydike zur Hölle fährt, könnte nichts ihren Gatten mehr erfreuen! Wäre da nicht die Öffentliche Meinung, die Orpheus dazu nötigt, seine Frau bei Göttervater Jupiter im Olymp zurückzufordern. Von Nektar und Ambrosia gelangweilt, kommt gleich die ganze Götterfamilie mit Orpheus in die Unterwelt. In Offenbachs Werk, das als die erste Operette der Geschichte gilt, darf über triste Ehen ebenso gelacht werden wie über verkorkste Götter und eine partysüchtige Unterwelt.

Die Regie für dieses komödiantische Meisterwerk liegt in der Hand von Spymonkey, Großbritanniens führendem Ensemble für Physical-Comedy. Mit Orpheus in der Unterwelt präsentiert die Gruppe ihre erste Produktion an einem Opernhaus. „Orpheus in der Unterwelt passt perfekt zu unserer komödiantischen Handschrift“, so Toby Park, einer der künstlerischen Leiter. „Als Antikenparodie und Mythentravestie präsentiert das Stück eine Welt, die jeder kennt, und stellt diese intelligent auf den Kopf. Genauso funktionieren auch unsere performative Sprache und unsere Form der Comedy!“ Das Ensemble der Volksoper entfaltet in dieser Produktion sein wahres Clown-Potenzial. 

 

Inhaltsangabe

Prolog

Jacques Offenbach ist wieder in der Stadt! Der Begründer der Operette hat eine Zeitreise in die Gegenwart unternommen und ist zurück in Wien, um eine Aufführung seines größten Erfolgs Orpheus in der Unterwelt zu besuchen …

 

Akt I

1. Bild. Der Tod der Eurydike

Auf dem Land bei Theben. Die Ehe des Musikers Orpheus mit seiner kapriziösen und – nach Jahren des gegenseitigen Überdrusses – sich schwer fadisierenden Gattin Eurydike ist zerrüttet. Beide vertreiben sich längst mit diversen Liebensabenteuern die Langeweile. Eurydikes aktuelle Affäre mit dem Schäfer Aristeus (hinter dem sich niemand Geringerer als Pluto, der Herr der Unterwelt, verbirgt) ist so leidenschaftlich, dass sie sich augenblicklich scheiden lassen möchte. Doch Orpheus denkt gar nicht daran und rächt sich mit einer wohl erprobten Foltermethode: seiner selbst komponierten Musik! Außerdem hat er für seinen Nebenbuhler eine Giftschlange im ehebrecherischen Liebesnest platziert. Eurydike versucht, den Geliebten vor der Finte zu warnen und wird dabei selbst tödlich gebissen. Gemeinsam mit Pluto fährt sie hinab in die Unterwelt. Als Orpheus vom Tod seiner Frau erfährt, verleiht er seiner allergrößten Freude darüber Ausdruck! Doch er hat seine Rechnung ohne die personifizierte Öffentliche Meinung gemacht: Diese fordert ihn dazu auf, seine Frau bei Göttervater Jupiter im Olymp zurückzufordern.

2. Bild. Der Olymp

Morpheus streut den von ihren Streifzügen auf den Olymp zurückkehrenden Göttinnen und Göttern Schlaf in die Augen, die sich sogleich zu ihrer auf den Wolken schlummernden Verwandtschaft gesellen. Die untröstliche Diana weckt den gesamten Hofstaat mit ihrem Gezeter auf und schnell wird klar: Es geht hier nichts nach den Vorstellungen von Göttervater Jupiter. Seiner eifersüchtigen Gattin Juno ist das Gerücht zu Ohren gekommen, jemand habe die schöne Sterbliche Eurydike entführt. Das kann nur ihr unmoralischer Ehemann gewesen sein! Doch Götterbote Merkur entkräftet ihren Verdacht: Pluto ist der Entführer. Sogleich wird dieser zu einem Verhör gerufen, schlägt aber mit einem perfiden Manöver zurück: Seine höllisch verlockenden Speisen wecken in den Göttinnen und Göttern Gelüste nach solider Nahrung – sie haben das ewiggleiche Nektar und Ambrosia satt. Eine Revolte bricht sich Bahn! In einem „Kampf der Giganten“ wirft der eine dem anderen vor, ein Lotterleben zu führen, woraufhin die Göttinnen Jupiter als notorischen Frauenverführer bloßstellen. Da erklimmt die Öffentliche Meinung mit Orpheus im Schlepptau den Olymp, der widerwillig seine Frau zurückfordert. Jupiter sichert ihm die Rückkehr Eurydikes zu, doch spätestens jetzt hat auch er ein Auge auf die legendenumwobene Schöne geworfen. Um die Einhaltung dieses Arrangements zu überprüfen, macht Jupiter sich also persönlich in die Unterwelt auf … Und alle wollen mit!

 

Akt II

Vor dem Pfeil Cupidos ist selbst Jacques Offenbach nicht sicher: Er ist rasend verliebt in seine Hauptdarstellerin und ihr stets auf den Fersen. Dabei versucht er, die eine oder andere seiner in die Jahrhunderte gekommenen Ideen aus Orpheus in der Unterwelt zu adaptieren …

3. Bild. Die Verwandlung des Jupiter

Statt zuhause in Theben langweilt sich Eurydike nun im höllischen Boudoir. Als schlechter Ersatz für den ersehnten Geliebten erscheint Hans Styx, das Faktotum der Unterwelt, der Eurydike zu allem Überfluss ungefragt seine Lebensgeschichte aufdrängt. Schließlich trudelt Pluto gemeinsam mit Jupiter in der Unterwelt ein. Der olympische Göttervater bietet dem Gegenspieler eine Möglichkeit, seinen Namen entsprechend den mythologischen Moralvorstellungen reinzuwaschen: Pluto soll seine Unschuld vor dem Gericht der Unterwelt beweisen. Der Ausgang der Verhandlung interessiert Jupiter jedoch weniger als die Frage, wo sich Eurydike denn nun aufhalte. Cupido eilt ihm mit seinen „Polizisten der Liebe“ zur Hilfe und sorgt für eine weitere von Jupiters berühmten Verwandlungen … Endlich vereint, fassen Eurydike und Jupiter einen Plan zur Flucht aus der Unterwelt – und sogleich möchte Pluto auch eine solche erfolgversprechende Metamorphose.

4. Bild. Die Unterwelt

Pluto lässt in seinem Reich ein rauschend-dionysisches Fest steigen, auf dem sich nun auch alle Göttinnen und Götter des Olymps vergnügen und Eurydike – als Bacchantin verkleidet – eine vielbestaunte Einlage präsentiert. Während sich Jupiter und Pluto noch um Eurydike als Spielball ihres Begehrens streiten, kommen auch Orpheus und die Öffentliche Meinung auf dem Fest an. Jupiter beschließt in einem göttlichen Sinneswandel, dass Orpheus seine Frau aus der Unterwelt hinausführen soll – doch es gibt eine Bedingung: bloß nicht umdrehen!

Programm und Besetzung

Regie: Spymonkey

Regie: Aitor Basauri

Regie: Toby Park

Bühnenbild und Kostüme: Julian Crouch

Choreographie: Gail Skrela

Video: Joshua Higgason

Licht: Tim van't Hof

Choreinstudierung: Roger Díaz-Cajamarca

Volksoper Wien

Öffentliche Verkehrsmittel:

U-Bahnlinie U6
Straßenbahnen 40, 41, 42
Bus 40A
Haltestelle „Währinger Straße / Volksoper“

Ein Taxistandplatz befindet sich am Währinger Gürtel.
Parkgaragen im WIFI und im AKH

 

Die Volksoper ist Wiens großes Haus für Operette, Oper, Musical und Ballett, das anspruchsvolle musikalische Unterhaltung bietet. Farbig, vielschichtig und lebensfroh widmet sie sich als einziges Wiener Haus dem Genre Operette.

Zwischen September und Juni stehen in knapp 300 Aufführungen rund 35 verschiedene Produktionen auf dem Programm des 1.337 Plätze fassenden Repertoiretheaters. Von der „Zauberflöte“ bis zu „Turandot“, vom Musical „My Fair Lady“ bis zum Ballett „Ein Sommernachtstraum“ reicht dabei das Repertoire der Volksoper Wien. Nicht zu vergessen Operettenklassiker wie „Die Fledermaus“, „Die lustige Witwe“, „Die Csárdásfürstin“ oder „Ein Walzertraum“.

Im September 2007 übernahm Burgschauspieler Robert Meyer die Direktion der Volksoper. Nachdem viele seiner Vorgänger das Haus frühzeitig verlassen haben, hat Robert Meyer mit der Zusicherung, er würde ein Langzeitdirektor, das Vertrauen von Publikum, Ensemble und Mitarbeitern gewonnen. Rasch konnte er die Volksoper wieder als das Musiktheater Wiens positionieren, indem Unterhaltung gepaart mit größter künstlerischer Qualität geboten wird.

Bereits im ersten Jahr seiner Direktion gelang es dank seiner Popularität und mit einem ambitionierten Spielplan, Publikumsschichten zurückzugewinnen, die Auslastung zu erhöhen und die Einnahmen zu steigern. Auch auf dem Gebiet der Stammbesucher konnte ein großer Erfolg verbucht werden: Nachdem ein Jahrzehnt lang die Zahl der Abonnenten stetig zurückging, ist sie in diesem Jahr massiv angestiegen. Auch die Zahl der Wahlabonnenten wurde versiebenfacht.

Besonderes Augenmerk legt Meyer in seiner Programmierung auf die Operette, an deren Aufwertung er arbeitet. Daneben zählen Opern des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, klassisches Musical und Ballett zu den Repertoiresäulen der Volksoper. Mit „Volksoper Spezial“ wurde eine 5. Sparte geschaffen, die Soireen, Kabarettistisches und Parodistisches umfasst und die Bedeutung von Schauspieler-Musiktheater an der Volksoper unterstreicht. Neben Schauspielerkollegen aus Burgtheater, Josefstadt und Volkstheater steht Publikumsmagnet Robert Meyer selbst in zahlreichen Vorstellungen auf der Bühne der Volksoper.

Mit einem kinderfreundlichen Programm, Kinder-Workshops, Ermäßigungen, Kinder-Zyklen, Schulprojekten und Führungen wird Kindern der Zugang zur Welt des Musiktheaters erleichtert.

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© Barbara Pálffy/Volksoper Wien
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