Rodelinda Regina de’ Langobardi

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November 2024
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Dramma per musica in drei Akten

Libretto von Nicola Francesco Haym

 

Aller guten Dinge sind drei: Zum Abschluss seines Annus mirabilis 1724/25 gelang Georg Friedrich Händel nach Giulio Cesare in Egitto und Tamerlano noch die Komposition eines dritten Werks, das zum Besten gezählt werden darf, was er je für die Bühne schrieb. Im Jänner 1725 erlebte Rodelinda am King’s Theatre London ihre gefeierte Uraufführung. Schon zu Lebzeiten Händels erfolgten häufige Wiederaufnahmen, und schließlich wurde 1920 mit einer Rodelinda-Aufführung bei den ersten Händel-Festspielen in Göttingen die moderne Händel-Renaissance eingeleitet. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine starke Frau, die vor nichts zurückschreckt, um ihren Ehemann zu retten – eine echte Primadonnenpartie, die in Wien nun von Karina Gauvin verkörpert wird. Raffaele Pe, in dieser Saison auch in Gasparinis Ambleto zu erleben, schlüpft hier nicht nur in die Rolle des männlichen Hauptdarstellers, sondern auch in die des Dirigenten und leitet sein Ensemble La Lira di Orfeo.

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Werkeinführung 30 Minuten vor Aufführungsbeginn

 

Vorgeschichte

Auf seinen Tod hin hat der König der Langobarden sein Königreich zwischen seinen zwei Söhnen aufgeteilt. Die Brüder beginnen einen Krieg um ihr Erbe. Gundeberto (König von Pavia) erhält dabei Unterstützung von seiner Schwester Eduige und Grimoaldo, dem Eduige als Belohnung für seine Hilfe versprochen ist. Gundeberto wird unter Umständen getötet, die Verrat vermuten lassen, und Grimoaldo reißt beide Throne an sich. Bertarido (vormaliger König von Mailand) flieht nach Ungarn, seine Frau Rodelinda und seinen Sohn Flavio zurücklassend, und überredet den König von Ungarn, seinen Tod in einem Brief an Grimoaldo zu bestätigen. Der Thronräuber hat sich unterdessen in Bertaridos „Witwe“ verliebt.

 

Erster Akt

Rodelindas Gemach. (Szene 1) Rodelinda betrauert den Verlust ihres geliebten Ehemannes. Grimoaldo bietet ihr an, sie als seine Frau auf den Thron zurückzubringen. Sie lehnt sein Angebot empört ab. Der Herzog Garibaldo, Grimoaldos Verbündeter, bietet seinem Herren an, sich um Rodelindas Unnachgiebigkeit zu kümmern. Eduige kommt hinzu und beschuldigt Grimoaldo, dass er stolz und distanziert sei seit seiner Thronbesteigung. Grimoaldo sagt ihr, dass er sie nicht mehr heiraten will, da sie zuvor, als er noch keine Macht hatte, ihn beständig ablehnte. Eduige beschuldigt Garibaldo, welcher behauptet, sie zu lieben, an Grimoaldos Zurückweisung verantwortlich zu sein. Allein gelassen, enthüllt Garibaldo, dass er Eduige nur wegen ihrer Krone will, denn während Flavio immer noch minderjährig ist, ist sie die rechtmäßige Regentin von Mailand und von Pavia.

Zypressenwald mit den Gräbern der langobardischen Könige. Der verkleidete Bertarido bejammert vor seinem eigenen Grabmal sein Schicksal, insbesondere die Trennung von seiner geliebten Frau. Sein früherer Kanzler, Unulfo, erneuert sein Gelöbnis der Treue und Freundschaft gegenüber Bertarido. Bertarido ist entsetzt, dass Rodelinda und sein Sohn ihn für tot halten, und will sofort zu ihnen eilen, als beide den Friedhof betreten. Unulfo kann ihn nur mit Mühe davon abhalten. Die zwei Männer verstecken sich und lauschen, während Rodelinda am Grabmal trauert. Garibaldo findet Rodelinda und sagt ihr, sie solle lieber Grimoaldo heiraten und sich den Thron zurückholen, als hier am Grab dumme, überflüssige Tränen zu vergießen. Als Rodelinda erneut ablehnt, droht Garibaldo, Flavio zu töten, sollte sie sich nicht fügen. Rodelinda muss ihr Einverständnis geben, kündigt jedoch als ihren ersten königlichen Befehl Garibaldos Hinrichtung an. Garibaldo informiert Grimoaldo über Rodelindas Einverständnis, was diesen sehr freut. Auch von der Todesdrohung berichtet er seinem Herrn. Grimoaldo versichert ihm diesbezüglich seinen Schutz.  Bertarido hält seine Frau für schwach und verfällt wieder in Selbstmitleid. Unulfo geht, um irgendeinen Beweis für Rodelindas Treue zu finden.  Bertarido beschließt, verkleidet zu bleiben, um seine Frau zu testen.

 

Zweiter Akt

Saal im Palast. Garibaldo unterbreitet Eduige erneut sein Heiratsangebot, welches sie schließlich annimmt. Rodelinda erzählt ihrer Schwägerin, dass sie ihr Einverständnis gegeben hat, Grimoaldo zu heiraten. Eduige schwört, sich an ihm zu rächen. Unulfo und Garibaldo sind anwesend während Rodelindas und Grimoaldos Begegnung, bei der sie Grimoaldos Heiratsangebot akzeptiert. Sie bittet ihn, ihr einen Wunsch zu gewähren. Er kommt ihr zuvor, indem er sich einverstanden erklärt, ihr jeden Wunsch zu erfüllen, außer den von Garibaldos Hinrichtung. Sie erwidert, dass er in dem Falle ihren Sohn nehmen und töten solle. Denn sie könne nicht gleichzeitig Mutter des rechtmäßigen Erben und Frau seines ärgsten Feindes sein. Grimoaldo gesteht Unulfo und Garibaldo, dass er Rodelinda wegen ihrer unerbittlichen Treue noch mehr liebt, und verlässt anschließend den Raum. Zu Unulfos Schrecken ist Garibaldo der Meinung, sein Herr solle Rodelindas Täuschung wörtlich nehmen und das Kind töten, denn früher oder später werde sie schon nachgeben. Garibaldo erklärt, dass ein geraubtes Königreich nur mit Terror und Grausamkeit behalten werden kann, nicht mit Mitleid und Barmherzigkeit. Allein gelassen, muntert Unulfo sich damit auf, dass er Bertarido Trost spenden kann.

Ein lieblicher Ort. Bertarido beklagt sein Schicksal, Eduige erkennt seine Stimme. Bertarido erklärt ihr, dass er sich tot stelle, um Frau und Kind zu schützen. Unulfo kommt hinzu und ist entsetzt, dass Bertaridos Identität gelüftet wurde. Doch Unulfo hat gute Nachrichten und erzählt Bertarido von Rodelindas Treue und rät ihm, sich seiner geliebten Frau zu zeigen.

Galerie im Gemach der Rodelinda. Unulfo kommt zu Rodelinda und enthüllt ihr, dass Bertarido noch lebt. Rodelinda und Bertarido werden wiedervereinigt, und er bittet sie um ihre Vergebung dafür, dass er ihr solchen Kummer bereitet hat. Grimoaldo wird Zeuge ihres Treffens und zieht voreilig den Schluss, dass Rodelinda eine Affäre hat. Er ist wütend und beschuldigt sie der Unzüchtigkeit. Um Rodelindas Ehre zu verteidigen, enthüllt Bertarido seine wahre Identität, was Rodelinda abstreitet, um sein Leben zu schützen. Grimoaldo lässt ihn festnehmen, denn ein Rivale ist er auf jeden Fall. Bevor Bertarido weggeführt wird, nehmen er und Rodelinda Abschied voneinander.

 

Dritter Akt

Galerie im Palast. Unulfo will Bertaridos Leben retten. Eduige überreicht Unulfo den Schlüssel zu einem Geheimgang, welcher den Kerker mit dem Garten verbindet. Grimoaldo kann sich nicht dafür entscheiden, Rodelindas Geliebten zu töten, und will nicht glauben, dass es sich um Bertarido handelt. Garibaldo entgegnet, dass er niemals Frieden finden wird, außer wenn er genau dies tut.

Ein finsterer Kerker. Bertarido schmachtet im Gefängnis. Aus der Dunkelheit wirft ihm eine ungesehene Hand eine Waffe zu. Er schöpft Mut. Er hört jemanden eintreten. Diese Person attackiert er und verletzt so aus Versehen Unulfo, welcher gekommen ist, um den Fluchtplan in die Tat umzusetzen. Trotz seiner Verletzung will Unulfo in erster Linie Bertarido in Sicherheit bringen. Sie hören Leute ankommen und fliehen in Eile. Unglücklicherweise sind die Neuankömmlinge Eduige, Rodelinda und Flavio. Sie entdecken Bertaridos blutverschmierten Kleider und befürchten das Schlimmste.

Königlicher Garten. Im Garten angekommen, verlässt Unulfo Bertarido, um Eduige, Rodelinda und Flavio zu suchen. Bertarido versteckt sich. Grimoaldo kommt in den Garten, heimgesucht von Eifersucht, Wut, Liebe und Reue, und unfähig, Frieden zu finden, schließlich gelingt es ihm einzuschlafen. Garibaldo nähert sich dem schlafenden König und stiehlt sein Schwert. Als Grimoaldo erwacht, versucht Garibaldo ihn zu töten. Doch Bertarido ist schneller, attackiert Garibaldo, streckt ihn nieder und rettet so Grimoaldo das Leben. Rodelinda und Flavio kommen herbeigeeilt, ebenso Soldaten. Bertarido gibt Grimoaldo seine Waffe zurück. Nachdem Grimoaldo von Unulfos und Eduiges Beteiligung an Bertaridos Flucht gehört hat, vergibt Grimoaldo ihnen allen, denn schließlich gehören sie zum „Gefolge“ seines Retters, und es wäre mehr als undankbar, sie zu töten. Grimoaldo nimmt in der Folge Eduige zu seiner Frau und mit ihr den Thron von Pavia, während er den von Mailand seinem rechtmäßigen Herrscher Bertarido zurückgibt. So sind am Ende Rodelinda, Bertarido und Flavio wieder vereint.

Programm und Besetzung

Musikalische Leitung - Raffaele Pe

Rodelinda - Karina Gauvin

Bertarido - Raffaele Pe

Eduige - Giuseppina Bridelli

Grimoaldo - Luigi Morassi

Garibaldo - Mirco Palazzi

Unulfo - Rafal Tomkiewicz

Theater an der Wien

Über Theater an der Wien
 

Und es ist nicht irgendein Theater, sondern das Haus, das Emanuel Schikaneder, vielseitiges Genie, Schauspieler, Organisationstalent und vor allem Librettist der Zauberflöte, 1801 im Geiste Mozarts in Wien erbauen ließ.

Seit Januar 2006, mit den Jubiläumsfeiern zu Mozarts 250. Geburtstag, präsentiert sich das Theater an der Wien als neues Opernhaus der Stadt Wien. Als ganzjährig bespieltes Stagione-Opernhaus eröffnet das Theater an der Wien eine neue, eigenständige Kategorie im anspruchsvollen Wiener Kulturbetrieb. Zwölf Monate im Jahr – mit monatlich einer Premiere – wird Oper im Stagione-System gespielt: das bedeutet gleich bleibende Besetzung von der ersten bis zur letzten Vorstellung und damit kontinuierliche Qualität auf höchstem internationalen Niveau.

Der moderne, offene Zugang zum Musiktheater durch Programm, Bespielung und Künstler wird durch das Haus selbst, seine Architektur und lebendige Lage betont. Ambiente und Materialien, intime Atmosphäre und ideale Akustik im historischen Theater animieren zum Öffnen der Sinne für das Schöne. Das Theater an der Wien stellt bewusst einen wechselseitigen Bezug zu seiner lebendigen Umgebung am Naschmarkt und zur jungen Kulturszene rund um das Schleifmühlviertel her.
 

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