Walter Smith III Quartett feat. Bill Stewart

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Juli 2024
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Auf seinem atemberaubenden ersten Blue-Note-Album “return to casual” kehrt der Tenorsaxofonist und Komponist Walter Smith III nicht nur, wie es im Titel heißt, zur Zwanglosigkeit zurück, sondern treibt diese ungemein fantasievoll auf neue Gipfel. Das Album ist das dritte Kapitel in einer Serie, die Smith 2006 mit seinem bemerkenswerten Debütalbum “Casually Introducing” begonnen und 2014 mit “Still Casual” fortgesetzt hatte. Für die Einspielung versammelte er einmal mehr die Musiker um sich, mit denen er vor neun Jahren schon “Still Casual” aufgenommen hatte: Pianist Taylor Eigsti, Gitarrist Matt Stevens, Bassist Harish Raghavan, Schlagzeuger Kendrick Scott und – in zwei Nummern – Trompeter Ambrose Akinmusire. Einen Gastauftritt gibt es zudem von dem Pianisten James Francies. Gemeinsam präsentieren diese Musiker hier neun neue Originale und ein fantastisches Arrangement von Kate Bushs “Mother Stands For Comfort”. Sämtliche Kompositionen und das Arrangement wurden von dem Bandleader erst kurz vor den Aufnahmesessions geschrieben und dann im Studio im Zusammenspiel mit den Musikern seiner Band geschichtet, verschoben, zerlegt und wieder neu zusammengesetzt.

 

Smiths Kompositionen sind oft so angelegt, dass sie seinen Mitspielern Freiräume bieten, die sie selbst gestalten können. Bei den Stücken, die er für “return to casual” schrieb, ließ er sich von seinem Freund und neuen Labelkollegen Derrick Hodge inspirieren. “Für sein erstes Blue-Note-Album komponierte Derrick die gesamte Musik entweder in der Woche vor oder sogar erst in der Woche des Studiotermins”, verrät Smith. “Ich fand das sehr mutig und dachte, dass man, wenn man auf diese Weise komponiert, näher an der Musik dran ist, als wenn man sich hinsetzt und über jede Note, jeden Akkord und jeden Song nachdenkt – zu viel nachdenkt.”

 

Die Zwanglosigkeit, mit der die Musiker, die sich blind zu verstehen scheinen, hier zu Werke gehen, spürt man auf dem gesamten Album. Ein Musterbeispiel liefert gleich der Opener “Contra”, der mit einer rasanten, raffiniert verschlungenen Melodielinie beginnt, die aber trotzdem vollkommen unangestrengt wirkt. Solche virtuosen Passagen wechseln sich auf “return to casual” immer wieder mit wunderbar lyrischen Momenten ab. Die Musik gibt lediglich Ausgangspunkte vor und lässt ansonsten allen viel Raum für eigene Interpretationen. Anstatt kurze Melodien und Soloabschnitte zu schreiben, entwirft Smith lange Entwicklungsbögen, indem er Patterns verschiebt, Melodien verzögert und aneinanderreiht sowie spontane Zwischenspiele in die orchestrierten Teile einfügt. In der begrenzten Kompositionszeit, die er sich selbst zugestanden hatte, schrieb Smith neunzehn Songs, von denen er schließlich acht für das Album auswählte. “Sie haben sich alle wie von selbst geschrieben”, sagt er. Mit “K8 + BYU$” präsentiert Smith außerdem einen pfiffigen Mashup aus zwei früheren Kompositionen: “Kate Song” von seinem allersten Soloalbum und “Byus” von seinem dritten Album “III”.

 

Ein Höhepunkt des Albums – aber bei weitem nicht der einzige – ist die äußerst gelungene Überarbeitung von “Mother Stands For Comfort”. Ambrose Akinmusire hatte Smith vor rund zehn Jahren auf das Stück von Kate Bushs 1985 erschienenem Album “Hounds Of Love” aufmerksam gemacht. Seitdem lotete der Tenorsaxofonist verschiedene Möglichkeiten aus, sich diesem etwas gespenstisch klingenden Song anzunähern. “Ich wusste, dass ich etwas mit ihm machen wollte”, sagt er. “Es ging nur darum, herauszufinden, wie ich ihn präsentieren kann.”

 

Walter Smith III kam 1980 im texanischen Houston zur Welt und spielt schon seit seinem siebten Lebensjahr Saxofon. Wie Robert Glasper, Kendrick Scott, James Francies, Jason Moran und Eric Harland (allesamt Musiker, die schon auf Alben von Smith mitgewirkt haben) besuchte er in Houston die hochangesehene High School for the Performing and Visual Arts, bevor er – mit einem Stipendium ausgestattet – ans Berklee College of Music wechselte, wo er 2003 seinen Bachelor erwarb. Danach setzte er seine Studien an der Manhattan School of Music in New York fort und arbeitete parallel mit Roy Haynes, Bilal, Destiny’s Child, Herbie Hancock, Wayne Shorter, Terri Lyne Carrington und Dee Dee Bridgewater. Als Sideman war er seit 2006 u.a. auf Alben von Terence Blanchard, Ambrose Akinmusire, Kendrick Scott Oracle und Christian Scott aTunde Adjuah zu hören. (Jazzecho)

Programm und Besetzung

Walter Smith III: Tenorsaxophon
Danny Grissett: Klavier
Joe Sanders: Bass
Bill Stewart: Schlagzeug

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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